Als ich Kishi Akinobu, den Begründer von Sei-ki, zum ersten Mal traf, war es wegen einer Behandlung. Ich hatte natürlich von ihm gehört. Er hatte den Ruf, der „wilde Typ“ im Shiatsu zu sein, ein Außenseiter.
Im Laufe der Jahre lernte ich, dass dies ein gewisses Maß an Wahrheit enthielt, und einige Leute fanden diesen Aspekt an ihm zweifellos ansprechend. Aber was mich bei diesem ersten Treffen noch mehr beeindruckt hat, war seine Berührung. Es beschränkte sich nicht auf das physische Auflegen seiner Hände, sondern war in seiner Gegenwart, als er sich neben mich setzte. Ich hatte sofort das Gefühl, dass ich in sicheren Händen war. Es war ein Gefühl, so gesehen zu werden, wie ich war, leidenschaftslos, aber auch vertraut, ohne zu urteilen. Das hat mich tief berührt. Die tatsächliche Berührung seiner Hände war sowohl universell als auch professionell, aber sehr einfühlsam und entsprach meinen Bedürfnissen auf subtile und kraftvolle Weise.
Für mich war diese Berührung in mehrfacher Hinsicht ‚grundlegend‘: Sie war auf meine Bedürfnisse in diesem Moment abgestimmt, sie war ungekünstelt und ohne Technik; sie war ’sichere Hände‘ in dem Sinne, dass die ideale elterliche Berührung nur für die Bedürfnisse und den Trost des Kindes da ist, um es zu beruhigen und zu leiten; eine grundlegende Voraussetzung für das Leben. Und sie war grundlegend, weil sie elementar war. Sie stand außerhalb gesellschaftlicher Höflichkeit, nicht weil sie gewöhnlich war, sondern weil sie ursprünglich und grundlegend war.
Du bist herzlich zu einem 3-tägigen Workshop mit Alice Whieldon eingeladen, die gemeinsam mit Kishi Akinobu das Buch Sei-ki: Leben in Resonanz, das Verborgene in der Kunst des Shiatsu (2011) verfasst hat. Der Schwerpunkt liegt auf grundlegender Berührung. Wenn du mit Shiatsu oder Craniosacral-Arbeit in Berührung bist, wird dies ein Fenster zu den
Wurzeln dieser Kunst und eine Chance sein, deine Berührung noch achtsamer zu entwickeln.
Und Sei-ki hat auch, schon immer Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen angesprochen, weil es Kreativität, Originalität und Kontakt fördert. Die einzige Voraussetzung für die Teilnahme ist also Interesse und Aufgeschlossenheit. In diesem Workshop bist du eingeladen, darüber nachzudenken, was Gesundheit und
Hilfe wirklich sind und wie sie mit Berührung zusammenhängen. Der Schwerpunkt liegt auf Erfahrung durch Praxis und Beobachtung, und Erklärungen werden angeboten, während wir arbeiten und diskutieren.
Zeiten:
Freitag 28. März 10.00-18.00 Uhr
Samstag 29. März 10.00-18.00 Uhr
Sonntag 30. März 10.00-17.00 Uhr
Sprache:
Alice Whieldon unterrichtet auf Englisch – Alexandra Gelny wird ins Deutsch übersetzen.
Alexandra Gelny
Mitbegründerin und Assistenzlehrerin des Sei-Ki Hub und des Sei-Ki Training
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